Wirtschaftlichkeit
Kostenbetrachtung Truck Shuttle
Die Realisierung des Truck Shuttle Konzeptes wird sicher sehr anspruchsvoll sein. Sie macht jedoch nur Sinn, wenn sich das Konzept, wie im Folgenden dargestellt, auch als wirtschaftlich sinnvoll erweist. Die Kostenbetrachtung wird daher auf Basis des angenommenen Streckenrasters im Bereich der Bundesrepublik Deutschland vorgenommen.
Einzelstrecken:
N/S Trasse 1 (Bremen-Basel) ca. 750 km
N/S Trasse 2 (Flensburg-Singen) ca. 900 km
N/S Trasse 3 (Schwerin-Garmisch) ca. 800 km
N/S Trasse 4 (Rostock-Dresden) ca. 400 km
O/W Trasse 1 (Stettin-Emden) ca. 550 km
O/W Trasse 2 (Frankfurt Oder-Duisburg) ca. 600 km
O/W Trasse 3 (Bautzen-Saarbrücken) ca. 650 km
O/W Trasse 4 (Passau-Karlsruhe) ca. 450 km
Hierzu muss sich der Vorteil, der sich für die Hauptbeteiligten ergibt, klar darstellen lassen. Die Werte die in der Betrachtung als Ausgangsgrößen herangezogen werden sind:
⦁ Werte die im Internet aus einer Quelle direkt entnommen wurden
⦁ Werte die aus verschiedenen Quellen indirekt ermittelt wurden
⦁ Werte die als Ausgangsgrößen gesetzt wurden
⦁ Werte die sich aus dem angedachten Strecken-Raster ergeben
Natürlich sind diese Werte nicht unumstößlich und müsse vor einer Realisierung durch qualifizierte Personen zwingend neu recherchiert und verifiziert werden. Um einen erste Überblick zu bekommen sollten sie aber genügen.
Einnahmenkalkulation
Die Spediteure unterliegen einem enormen Kostendruck. Aus diesem Grunde werden sie ein Truck Shuttle Angebot nur annehmen, wenn der Nutzen für sie klar erkennbar ist. Grob gesagt werden sie darauf achten, dass der Transportkilometer durch die Nutzung eines Truck Shuttle nicht teurer wird als der normal gefahrene LKW-Kilometer. Zu diesem Zweck ist es zu allererst wichtig, die mittleren Kosten eines Transportkilometers LKW zu ermitteln. Hierzu dienen die sich ergebenden Mittelwerte folgender min./max. Annahmen.
Mittlere Kosten je km LKW | 1,52 € | Summe je km LL | 151,89 € | 303,78 € | 607,55 € | 911,33 € | 1.215,10 € | ||
Spediteur Verbrauchskosten | min | max | Mittelwert | km Laufleistung | 100 | 200 | 400 | 600 | 800 |
Mautsätze mehr als 4 Achsen je km | 0,13 € | 0,21 € | 0,17 € | 16,95 € | 33,90 € | 67,80 € | 101,70 € | 135,60 € | |
Spritverbrauch Liter je km | 0,25 | 0,40 | 0,33 | 33 | 65 | 130 | 195 | 260 | |
Spritkosten € je l | 0,95 € | 1,20 € | 1,08 € | 34,94 € | 69,88 € | 139,75 € | 209,63 € | 279,50 € | |
Reifenabnutzung € je km | 0,05 € | 0,15 € | 0,10 € | 10,00 € | 20,00 € | 40,00 € | 60,00 € | 80,00 € | |
Wartung/Reparaturen € je km | 0,10 € | 0,80 € | 0,45 € | 45,00 € | 90,00 € | 180,00 € | 270,00 € | 360,00 € | |
Sonstige Einsparungen durch verringerte Laufleistung im Jahr € je km (siehe unten) 2.) | 0,10 € | 0,80 € | 0,45 € | 45,00 € | 90,00 € | 180,00 € | 270,00 € | 360,00 € | |
Sonstige Einsparungen bei: Steuern, Versicherung,Anschaffungskosten, Finanzierungskosten, Fahrerlohn, usw.. |
Wenn also der Transport im Truck Shuttle je km im Mittel nicht mehr als 1,52 € kostet, sollten die übrigen Vorteile wie höherer Nutzungsgrad, bessere Planbarkeit, erweiterte Nutzungszeiten (Sontage- und Feiertage, ) und höhere Zuverlässigkeit zu einer deutlichen Akzeptanz des neuen Angebotes seitens der Spediteure führen.
Für den potentiellen Betreiber gilt es nun zu ermitteln, ob sich auf Basis des oben genannten Kilometerpreises von 1,52 € überhaupt ein effizienter Betrieb realisieren lässt. Hierzu werden die Werte des Streckenrasters für eine grobe Einnahmenermittlung zugrunde gelegt. Um die zu erwartenden Einnahmen zu ermitteln werden folgende allgemeine Vorgaben zu den weiteren Berechnungen angenommen:
allg. Vorgaben | Anzahl | allg. Vorgaben | Anzahl | Anzahl | |
Stunden je Tag 3.) | 24 | Waggone je Zug 3.) | 25 | Startbahnhöfe 4.) | 12 |
Tage je Jahr 3.) | 365 | MA ф Lohn/Jahr 3.) | 50.000,00 € | Umsteigebahnhöfe 4.) | 15 |
ф km/h 3.) | 100 | Anzahl Strecken 4.) | 8 | Summe | 27 |
Es wird für die Berechnung ebenfalls angenommen, dass die Züge im Stundentakt auf allen Strecken des Strecken-Rasters in beide Richtungen an 24 Stunden am Tag und an 365 Tagen im Jahr verkehren.
Voraussetzung: | angedachtes Raster über Deutschland | |||||
Stundentakt je Tag 3.) | km | km/h | Anzahl Züge | Anzahl Waggons | Wag. km/Tag | Zug km/Tag |
Nord/Süd Trasse 1 (Bremen-Basel) | 750 | 100 | 15 | 375 | 900.000 | 36.000 |
Nord/Süd Trasse 2 (Flensburg-Singen) | 900 | 100 | 18 | 450 | 1.080.000 | 43.200 |
Nord/Süd Trasse 3 (Schwerin-Garmisch) | 800 | 100 | 16 | 400 | 960.000 | 38.400 |
Nord/Süd Trasse 4 (Rostock-Dresden) | 400 | 100 | 8 | 200 | 480.000 | 19.200 |
Ost/West Trasse 1 (Stettin-Emden) | 550 | 100 | 11 | 275 | 660.000 | 26.400 |
Ost/West Trasse 2 (Frankf.Od.-Duisburg) | 600 | 100 | 12 | 300 | 720.000 | 28.800 |
Ost/West Trasse 3 (Bautzen-Saarbrücken) | 650 | 100 | 13 | 325 | 780.000 | 31.200 |
Ost/West Trasse 4 (Passau-Karlsruhe) | 450 | 100 | 9 | 225 | 540.000 | 21.600 |
Summen | 5.100 | 102 | 2.550 | 6.120.000 | 244.800 |
So ergibt sich für eine Gesamtstrecke von 5.100 km bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 100 km/h zunächst ein Bedarf für 102 Züge mit 2550 Transport-Wagons.
Alle Züge zusammen erreichen im 24 h Betrieb ein Wagon-km-Angebot je Tag in Höhe von 6.120.000 km. Diese gilt es jetzt zum oben ermittelten Kilometerpreis in Höhe von 1,52 € zu verkaufen. Es kann jedoch nicht davon ausgegangen werden, dass die Züge immer voll ausgelastet sind. Aus diesem Grunde wurden die sich ergebenden Tageseinnahmen in prozentuale Stufen (40%, 60%, 80%, 100%) unterteilt.
Potentielle Einnahmen am Tag | bei % Auslastung | |||
bei mittleren km Kosten LKW | 100 % | 80 % | 60 % | 40 % |
Nord/Süd Trasse 1 (Bremen-Basel) | 1.366.987,50 € | 1.093.590,00 € | 820.192,50 € | 546.795,00 € |
Nord/Süd Trasse 2 (Flensburg-Singen) | 1.640.385,00 € | 1.312.308,00 € | 984.231,00 € | 656.154,00 € |
Nord/Süd Trasse 3 (Schwerin-Garmisch) | 1.458.120,00 € | 1.166.496,00 € | 874.872,00 € | 583.248,00 € |
Nord/Süd Trasse 4 (Rostock-Dresden) | 729.060,00 € | 583.248,00 € | 437.436,00 € | 291.624,00 € |
Ost/West Trasse 1 (Stettin-Emden) | 1.002.457,50 € | 801.966,00 € | 601.474,50 € | 400.983,00 € |
Ost/West Trasse 2 (Frankf.Od.-Duisburg) | 1.093.590,00 € | 874.872,00 € | 656.154,00 € | 437.436,00 € |
Ost/West Trasse 3 (Bautzen-Saarbrücken) | 1.184.722,50 € | 947.778,00 € | 710.833,50 € | 473.889,00 € |
Ost/West Trasse 4 (Passau-Karlsruhe) | 820.192,50 € | 656.154,00 € | 492.115,50 € | 328.077,00 € |
Summen | 9.295.515,00 € | 7.436.412,00 € | 5.577.309,00 € | 3.718.206,00 € |
Die erzielbaren Tageseinnahmen sind unter den angenommenen Vorgaben je nach Auslastung zwischen 3,7 Mio. € und 9,3 Mio. €. Übertragen auf ein volles Kalenderjahr ergeben sich je Prozentstufe und Trasse folgende potentiellen Jahreseinnahmen (in Mio. €):
Potentielle Einnahmen im Jahr | bei % Auslastung | |||
bei entsprechenden Tagen-Betrieb in Mio € | 100 % | 80 % | 60 % | 40 % |
Nord/Süd Trasse 1 (Bremen-Basel) | 498,95 | 399,16 | 299,37 | 199,58 |
Nord/Süd Trasse 2 (Flensburg-Singen) | 598,74 | 478,99 | 359,24 | 239,50 |
Nord/Süd Trasse 3 (Schwerin-Garmisch) | 532,21 | 425,77 | 319,33 | 212,89 |
Nord/Süd Trasse 4 (Rostock-Dresden) | 266,11 | 212,89 | 159,66 | 106,44 |
Ost/West Trasse 1 (Stettin-Emden) | 365,90 | 292,72 | 219,54 | 146,36 |
Ost/West Trasse 2 (Frankf.Od.-Duisburg) | 399,16 | 319,33 | 239,50 | 159,66 |
Ost/West Trasse 3 (Bautzen-Saarbrücken) | 432,42 | 345,94 | 259,45 | 172,97 |
Ost/West Trasse 4 (Passau-Karlsruhe) | 299,37 | 239,50 | 179,62 | 119,75 |
Summen | 3.393 | 2.714 | 2.036 | 1.357 |
Die erzielbaren Gesamteinnahmen eines Jahres betragen auf Basis der Modellrechnung somit je nach Auslastung zwischen 1,3 Mrd. € und 3,4 Mrd. €.
Ausgabenkalkulation
Um das Truck Shuttle Konzept zu realisieren fallen erhebliche Gesamtausgaben an. Darüber hinaus wird der Betrieb des Truck Shuttle laufende Kosten in allen Bereichen erfordern.
Investitionen
Die zu tätigenden Investitionen beziehen sich auf die 4 Themenfelder:
⦁ Infrastruktur
⦁ Rollendes Material
⦁ Betriebssystem
⦁ Kosten für Einführungsprojekt
Die Schätzwerte hierfür sind besonders schwierig zu verifizieren und müssen von Experten der jeweiligen Gewerke überprüft werden. Die zur Berechnung eingesetzten Einzelwerte sind den weißen Feldern zu entnehmen. Die Einzelwerte der Infrastruktur und des rollenden Materials werden danach mit der sich aus dem unterstellten Streckenraster ergebenden Anzahl je Einheit multipliziert. Die Kosten für das notwendige Betriebssystem und die Projektkosten zur Umsetzung wurde als Gesamtbetrag geschätzt.
Die folgende Tabelle gibt die ermittelten, potentiellen Gesamtinvestitionen wieder.
Investitionen | Mio € je Einheit | Mio € je Zug | Mio € gesamt | 5% Afa jährlich in Mio € |
8448,80 | 422 | |||
1. Infrastruktur 2.) | 220,00 | 5.940,00 | 297 | |
Bahnhof | 175,00 | 4.725,00 | 236 | |
Zubringergleise | 15,00 | 405,00 | 20 | |
Zubringerstrassen | 15,00 | 405,00 | 20 | |
Warteflächen | 15,00 | 405,00 | 20 | |
2. Rollendes Material 2.) | 24,40 | 2.488,80 | 124 | |
Lokomotive | 4,00 | 4,00 | 408,00 | 20 |
Transportwaggon | 0,80 | 20,00 | 2.040,00 | 102 |
Steuerwagen | 0,40 | 0,40 | 40,80 | 2 |
3. Betriebssystem 2.) | 20,00 | 20,00 | 1 | |
4. Kosten Einführungsprojekt 2.) | 150,00 | 150,00 | 8 |
Es muss somit eine Investition in Höhe von mehr als 8,4 Mrd. € getätigt werden, um den Transport auf dem angenommenen Strecken-Raster durchzuführen. Diese Investition würde bei einer Abschreibungszeit von 20 Jahren die jährlichen Ausgaben zu 5 % belasten. Hierbei muss bei genauerer Kalkulation berücksichtigt werden, dass die Abschreibungszeit für Bahnhöfe und Trassen sicher deutlich mehr als 20 Jahre beträgt und somit die jährliche Belastung durch Abschreibung sich deutlich reduzieren wird.
Betriebskosten
Die zu erwartenden laufenden Betriebskosten unterteilen sich auf die 5 Themenfelder:
⦁ Personalkosten
⦁ Nebenkosten-Bahnhöfe
⦁ Energiebedarf
⦁ Wartung/Service
⦁ Streckenkosten
Personalkosten werden in den Bereichen Bahnhof, Zugbetrieb und Betriebsteuerung auftreten. Bei einem unterstellten 24h/365Tg Betrieb muss zwingend von einem 4-Schichtbetrieb ausgegangen werden.
Personalkosten 3.) | Anzahl je Einheit | Anzahl gesamt | Lohn/Jahr in Mio € |
2496 | 124,8 | ||
Bahnhofspersonal | 40 | 1080 | 54,00 |
Schicht 1 | 10 | 270 | 13,50 |
Schicht 2 | 10 | 270 | 13,50 |
Schicht 3 | 10 | 270 | 13,50 |
Schicht 4 | 10 | 270 | 13,50 |
Fahrendes Personal | 12 | 1224 | 61,20 |
Schicht 1 | 3 | 306 | 15,30 |
Schicht 2 | 3 | 306 | 15,30 |
Schicht 3 | 3 | 306 | 15,30 |
Schicht 4 | 3 | 306 | 15,30 |
Steuerungspersonal | 24 | 192 | 9,60 |
Schicht 1 | 6 | 48 | 2,40 |
Schicht 2 | 6 | 48 | 2,40 |
Schicht 3 | 6 | 48 | 2,40 |
Schicht 4 | 6 | 48 | 2,40 |
Der sich ergebende Gesamt-Personalbedarf beträgt somit ca. 2.500 Mitarbeiter und würde auf Basis eines mittleren Jahreslohns je MA von 50 k€ jährlich ca. 125 Mio. € betragen.
Die zu erwartenden Nebenkosten-Bahnhöfe sind sehr stark von der baulichen Ausführung abhängig. Die Varianz reicht von einer Freifläche mit kleinem Verwaltungsgebäude bis zu einer Halle, die einen kompletten Zug aufnehmen kann. Es können also nur Mittelwerte angenommen werden, die einer konkreten Überarbeitung nach festgelegter Ausprägungsform bedürfen.
Betriebskosten | Bhf-Kosten/Monat | Bhf-Kosten/Jahr | Kosten ges. Jahr (Mio €) |
NK Bahnhof 2.) | 36.000,00 € | 432.000,00 € | 11,66 |
Heizung | 20.000,00 € | 240.000,00 € | 6,48 |
Strom | 10.000,00 € | 120.000,00 € | 3,24 |
Wasser/Kanal | 3.000,00 € | 36.000,00 € | 0,97 |
sonst. NK | 3.000,00 € | 36.000,00 € | 0,97 |
Auf Basis der oben angenommenen Nebenkosten-Einzelwerte für jeden Bahnhof ist daher für die Nebenkosten mit einem Gesamtbetrag in Höhe von ca. 4,5 Mio. € jährlich zu rechnen.
Um abzuschätzen welche Kosten durch den Energiebedarf der angenommenen Truck Shuttle Konstellation entstehen werden, muss zuerst das zu befördernde Gewicht ermittelt werden.
Gewichte Zugeinheiten | Einzelgewicht in t | Zuggewicht (leer) in t |
Summe | 505 | |
Lokomotive 1.) | 85 | 85 |
Transportwaggon | 16 | 400 |
Steuerwagen | 20 | 20 |
LKW Gewichte | ||
Gesamtgewicht in t max. 1.) | 44 | |
Gewicht LKW in t leer | 8 | |
Gewicht Ladung in t | 36 | |
ф Ladungsfüllgrad | 80 % | |
ф Zuladegewicht in t | 28,8 | |
Anteil LKW Leerfahrten | 30 % | |
Anteil LKW Beladenfahrten | 70 % | |
ф Zuladung im Zug in t | 28,16 | 704 |
ф Zuggesamtgewicht (beladen) in t | 1209 | |
max. Zuggesamtgewicht (beladen) in t | 1.605 |
Es wird in obiger Tabelle also zunächst das Eigengewicht des Zuges dargestellt. Da die Zuladung in Form von kompletten LKW erfolgt, die zwar ein Gesamtgewicht von bis zu 44 t haben können, aber sicherlich nicht immer voll beladen sind, wird ein mittleres Füllgewicht von 80% unterstellt.
Da aber nicht jeder LKW überhaupt beladen ist, wird ebenfalls unterstellt, dass 30% Leerfahrten sind. So ergibt sich so ein durchschnittliches Zuggewicht von ca. 1.200 t. Aus dem Internet ist zu entnehmen, dass beim Schienentransport von einer Tonne über einen Kilometer eine Energie von 14 Wh benötigt wird.
Spezifischer Energieverbrauch beim Schienen-Güterverkehr in Mjoul/tkm | 0,3 |
entspricht in Wh/tkm | 83 |
Energieaufnahme je Zug in Wh/km | 100.347 |
Energieaufnahme je Zug in kWh/km | 100,35 |
Legt man also das ermittelte Zuggewicht zugrunde so müssen für den Transport über einen Kilometer ca. 16,58 kWh aufgewendet werden. Wie bereits aufgezeigt, werden im unterstellten Strecken-Raster Szenario täglich ca. 250.000 Zug km zurückgelegt, was einen täglichen Energiebedarf von 4.057.805 kWh erfordert.
kWh je Tag (gemäß TS-Plannetz) | 24.564.946 |
Verkehrstage im Jahr | 365 |
kWh je Jahr (gemäß TS-Plannetz) | 8.966.205.144 |
Unterstellt man nun, dass die DB als absoluter Strom-Großkunde für eine kWh ca. 5,5 Cent zahlen muss, ergeben sich für das dargestellte Konzept jährliche Energiekosten in Höhe von etwas mehr als 81,5 Mio. €.
Die Kosten für Wartung und Service sind zu einem so frühen Stadium nicht auf Basis von Einzelwerten zu ermitteln. Deshalb wurden prozentuale Anteile der bereits im vorherigen Kapitel dargestellten Investitionskosten eingesetzt.
Wartung/Service 2.) | % der Investitions- kosten | 272,94 | |
Bahnhof | 2,5% | der Investitionskosten | 118,13 |
Zubringer/Warteflächen | 2,5% | der Investitionskosten | 30,38 |
Lokomotiven/Steuerwagen | 5,0% | der Investitionskosten | 22,44 |
Transportwaggone | 5,0% | der Investitionskosten | 102,00 |
Zur Nutzung der bahneigenen Trassen erhebt die DB-Netze eine Gebühr, die in Abhängigkeit der gefahrenen Zugkilometer an verschiedene Kriterien gebunden ist. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich in jedem Fall um Fernverkehr handelt (F1 je Trkm 3,53 €) und darüber hinaus hohe Geschwindigkeiten angestrebt werden (ETG je Trkm 1,65 €), ergeben sich in der Kalkulation entsprechend der konzeptionierten Strecken Tageskosten von ca. 1,25 Mio € bzw. Jahreskosten in Höhe von ca. 400 Mio €.
Trassenkosten (neu) | Kosten je Trkm | Kosten je Tag/€ | 322,49 |
Fernstrecke F1 | 2,83 € | 693.518,40 € | 253,13 |
Express-Trasse Güterverkehr | 1,32 € | 321.912,00 € | 69,35 |
In Summe ist also bei dem unterstellten Scenario unter Einsatz der angenommenen Ausgangswerte mit jährlichen Betriebskosten in Höhe von ca. 760 Mio. € zu rechnen.
Betriebskosten | Bhf-Kosten/Monat | Bhf-Kosten/Jahr | Kosten ges. Jahr (Mio €) |
432.000,00 € | 920,91 | ||
NK Bahnhof 2.) | 36.000,00 € | 432.000,00 € | 11,66 |
Heizung | 20.000,00 € | 240.000,00 € | 6,48 |
Strom | 10.000,00 € | 120.000,00 € | 3,24 |
Wasser/Kanal | 3.000,00 € | 36.000,00 € | 0,97 |
sonst. NK | 3.000,00 € | 36.000,00 € | 0,97 |
Fahrstrom | Leistungsbedarf | LB kWh/Jahr | 313,82 |
Preis je kWh 1.) | 0,035 € | 8.966.205.144 | 313,82 |
Wartung/Service 2.) | % der Investitions- kosten | 272,94 | |
Bahnhof | 2,5% | der Investitionskosten | 118,13 |
Zubringer/Warteflächen | 2,5% | der Investitionskosten | 30,38 |
Lokomotiven/Steuerwagen | 5,0% | der Investitionskosten | 22,44 |
Transportwaggone | 5,0% | der Investitionskosten | 102,00 |
Trassenkosten (neu) | Kosten je Trkm | Kosten je Tag/€ | 322,49 |
Fernstrecke F1 | 2,83 € | 693.518,40 € | 253,13 |
Express-Trasse Güterverkehr | 1,32 € | 321.912,00 € | 69,35 |
Saldiert ist somit mit jährlichen Ausgaben in Höhe von ca. 1,3 Mrd. € zu rechnen:
Kostenart | in Mio € | ||
Jährliche Betriebskosten | 920,91 | ||
Personalkosten | 124,80 | ||
Jährliche AfA | Laufzeit Jahre | 20 | 422,44 |
Summe | 1.468,15 |
Jahresbilanz
Setzt man nunmehr die ermittelten Einnahmen und Ausgaben ins Verhältnis, so ergibt sich auf Basis der angenommenen Werte und des unterstellten Streckenrasters für den Betrieb eines Truck Shuttle folgende Situation:
Einnahme- Ausgaben Bilanz | bei % Auslastung | |||
je Jahr und Auslastung in Mio € | 100 % | 80 % | 60 % | 40 % |
potentielle Einnahmen gemäß Planraster | 3.393 | 2.714 | 2.036 | 1.357 |
potentielle Ausgaben gemäß Planraster | 1.468 | 1.405 | 1.343 | 1.280 |
Bilanz | 1.925 | 1.309 | 693 | 77 |
Auf Basis der getätigten Annahmen ist also zu erwarten, dass bei Auslastungswerten über 40% die Gewinnzone erreicht werden kann und schon bei einer Auslastung von 60% die Gewinnmarge bei 30% liegen würde.
Resümee
Es sei nochmals ausdrücklich betont, dass das Truck Shuttle Konzept nicht in Konkurrenz zu den bereits etablierten Transportanbietern steht. Es greift in die Entscheidung welche Produkte wie transportiert werden bewusst nicht ein. Es bietet nur den Transporteuren beim LKW Transport eine zumindest kostenneutrale Alternative zur Autobahnnutzung an.
Für den Betreiber eröffnet sich so neben dem Personenverkehr und dem normalen Güterverkehr ein völlig neues Geschäftsfeld mit Kunden, die bisher nicht zu erreichen waren und in dem es keine Konkurrenten mit vergleichbarem Angebot gibt.